Deutschland

"Schüren irrationaler und extremer Angst" – Offener Ärztebrief an Lauterbach

37 Ärzte haben einen Offenen Brief an den SPD-Bundestagsabgeordneten verfasst. Sie kritisieren seine "extremen Meinungsbekundungen im Zusammenhang mit SARS-CoV2-Infektionen" und die fehlende Trennung zwischen politischer Betätigung und Lauterbachs Berufszulassung als Arzt.
"Schüren irrationaler und extremer Angst" – Offener Ärztebrief an LauterbachQuelle: www.globallookpress.com © Kay Nietfeld/dpa

35 weitere Mediziner unterzeichneten – gemeinsam mit dem Allgemeinmediziner Paul Brandenburg und dem Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen Friedrich Pürner – einen sogenannten Offenen Ärztebrief an Karl Lauterbach. Der SPD-Abgeordnete im Deutschen Bundestag Lauterbach ist in den letzten Monaten durch mediale Omnipräsenz und extrem pessimistische und panikschürende Äußerungen zum weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie durch das Coronavirus aufgefallen – oft ohne hinreichende Belege.

In dem Offenen Brief heißt es:

"Immer wieder treten Sie mit extremen Meinungsbekundungen im Zusammenhang mit SARS-CoV2-Infektionen auf. Dabei nehmen Sie zumindest billigend in Kauf, in der Bevölkerung den Irrtum auszulösen, Ihre Äußerungen gründeten auf Ihrer ärztlichen Kompetenz oder auf ärztlicher Verpflichtung gegenüber dem Allgemeinwohl. Beispielhaft hierfür ist Ihr Tweet vom 26.3.21 (siehe Anlage):

'Viele 40-80 Jährige werden einen Moment der Unachtsamkeit mit dem Tod oder Invalidität bezahlen. Junge Männer werden von Sportlern zu Lungenkranken mit Potenzproblemen…'

Wir Unterzeichner stellen klar, dass diese Äußerung von Ihnen, wie eine überwältigende Vielzahl zuvor:

1. dem medizinischen Kenntnisstand sowie

2. der ärztlichen Berufserfahrung widerspricht und

3. sich in derartig sinnentstellender Überzogenheit als Warnung eines Arztes an ratsuchende Menschen kategorisch verbietet."

Als beispielhafte Anlage geben die Mediziner einen Tweet von Lauterbach vom Sonnabend an, der allerlei nicht evidenzbasierte Behauptungen enthält – und mittlerweile auch nicht mehr auf dem Twitter-Account von Lauterbach zu finden ist:

An anderer Stelle wird beanstandet, dass Angst stets kein guter Ratgeber sei – und das nicht nur aus medizinischer Sicht:

"Bei Ihren oben dargelegten Äußerungen überwiegt jedoch vor jedem Informationsgehalt das Schüren irrationaler und extremer Angst. Damit sind diese Äußerungen geeignet, einer Vielzahl von Menschen psychisch wie mittelbar somatisch schweren gesundheitlichen Schaden zuzufügen."

Als Konsequenz wird daher angemahnt:

"Wir fordern Sie daher höflich auf, Ihre politische Betätigung künftig für die Öffentlichkeit deutlich erkennbar von Ihrer Berufszulassung als Arzt zu trennen."

Karl Lauterbach fordert ungeachtet dessen einen "letzten, harten Lockdown", auch wenn Studien belegen, dass dies das erhoffte Ziel nicht näher bringt:

"Die Wahrheit ist, wir müssen erst einmal wirklich Kontrolle in das Geschehen hineinbringen. Wir brauchen etwas, was das exponentielle Wachstum jetzt hemmt, und das ist mit Lockerungen nicht zu machen."

Nachtrag: Von Dienstag zu Mittwoch haben sich über 3.500 Menschen als weitere Unterstützer des offenen Briefs eingetragen.

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